Work & Travel: das solltest du wissen

Wolltest du immer schon mal die Welt bereisen, aber dir fehlt das nötige Kleingeld? Bist du zwischen 18 und 30 Jahre alt?

Dann könnte Work and Travel genau das Richtige für dich sein. Denn hier hast du die Möglichkeit, ferne Länder zu sehen oder am Strand zu entspannen, aber dir auch durch kleine Hilfsarbeiten das nötige Taschengeld dazuzuverdienen.

Typische Tätigkeiten sind Arbeit in Hotels, in der Gastronomie, bei Reiseveranstaltern, bei Seilbahnbetrieben, im Baugewerbe, im Supermarkt, auf der Farm, als Erntehelfer oder als Fremdsprachenlehrer.

Wichtig: Um diese Arbeiten in einem Land, das nicht zur EU gehört, ausführen zu können, benötigst du ein Working Holiday Visum. Weiter unten findest du Informationen, für welche Länder man es beantragen kann.

Woran du neben Visum, Pass und Sonnencreme bei deinem Work and Travel noch denken solltest, findest du hier:

1. Internationaler Führerschein

Für Fahrten außerhalb Europas wird der internationale Führerschein als Ergänzung zu deinem nationalen dringend empfohlen.

Er erleichtert den Behörden im Ausland die Überprüfung, ob eine Berechtigung ein Fahrzeug zu führen vorliegt und ist ein Jahr ab Ausstellungsdatum gültig.

Es ist ratsam ihn schon vor deinem Work and Travel ausstellen zu lassen. Dafür brauchst du lediglich deinen nationalen Führerschein und ein Passfoto. Auf der Website des ÖAMTC findest du Informationen, wo du einen internationalen Führerschein beantragen kannst.

2. Versicherung

Eine Kranken- und Haftpflichtversicherung für das Ausland zu beantragen ist ein absolutes Muss. Denn ohne sie können schon einfache Arztbesuche sehr teuer werden, geschweige denn wenn man sich schwerer verletzt und mit dem Hubschrauber abgeholt werden muss. Angebote dafür findet man bei den gängigen Versicherungsanbietern.

Über eine Unfall- und eine Reiserücktrittsversicherung kann man auch nachdenken, je nachdem wieviel Budget man für das Work and Travel zur Verfügung hat.

3. Ausländisches Bankkonto und Reise-Kreditkarte

Ein ausländisches Bankkonto zu eröffnen ist notwendig, da du ja auch irgendwie dein Gehalt erhalten möchtest. Falls du nicht schon eine besitzt, ist eine Kreditkarte, die im Ausland als Zahlungsmittel anerkannt wird, eine nützliche Anschaffung. Bei der Bank deines Vertrauens findest zu dazu mehr Informationen.

4. Impfungen

Mach dich schlau, ob irgendwelche Impfungen für die Einreise in deine Wunschdestination notwendig sind und kümmere dich rechtzeitig darum.

5. SIM Karte

Um mit neuen Freunden zu kommunizieren oder deine Mama daheim zu beruhigen, ohne in die Kostenfalle zu tappen, ist es wichtig eine SIM-Karte für das jeweilige Land zu besorgen, in dem du dein Work and Travel machst.

6. Auto

In Ländern wie Kanada oder Australien sind die Distanzen, die man täglich zurücklegen muss, viel größer, als wir es in Europa gewohnt sind. Öffentliche Verkehrsmittel sind auch oft gar nicht vorhanden oder schlecht verbunden.

Um gemütlich von A nach B zu kommen, empfiehlt es sich für dein Work and Travel ein Auto vor Ort zu kaufen und nachher wieder zu verkaufen, da dies im Schnitt günstiger kommt, als für die komplette Reise eines zu mieten. Außerdem bist du so viel flexibler.

Bevor du das Auto allerdings kaufst, solltest du damit in eine Werkstätte fahren und es nach versteckten Mängeln durchchecken zu lassen. Nichts ist ärgerlicher als ein Auto, das dauernd etwas hat.

Destinationen

Österreich hat mit folgenden Ländern Vereinbarungen betreffend Working Holiday Visum getroffen:

  • Neuseeland
  • Republik Korea (Süd-Korea)
  • Republik China (Taiwan)
  • Hongkong
  • Japan
  • Israel
  • Kanada
  • Chile
  • Australien
  • Argentinien

Für die meisten Länder (bis auf Australien) kannst du dieses Visum für dein Gap-Year nur einmal im Leben beantragen. Es ist 12 Monate gültig, kann jedoch verlängert werden. Um Einreisen zu können ist ein Nachweis über finanzielle Rücklagen notwendig. Dieser besteht aus einer bestimmten Geldsumme, die du bei Einreise auf dem Konto haben musst und in manchen Fällen ist auch ein Rückreiseticket notwendig.

Weitere Informationen findest du auf der Website des Außenministeriums.

Natürlich muss man für ein Gap-Year nicht immer weit reisen. Wenn dir das Beantragen des Working Holiday Visums zu anstrengend ist, kannst du als EU-Staatsbürger natürlich auch innerhalb der EU reisen und arbeiten. Hierfür brauchst du kein Visum, sondern lediglich einen Pass und bei einem Aufenthalt von über 3 Monaten eine Arbeitsgenehmigung vor Ort.

Unterkunft

Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, wie du in deinem Work and Travel Jahr wohnen kannst. Je nachdem wieviel Geld du ausgeben möchtest und was deine persönlichen Präferenzen sind.

Die billigste Methode ist sicher Campen, in Anlagen oder unter freiem Himmel. Das eignet sich vor allem für Personen, die sehr naturverbunden sind und denen Unternehmungen wichtiger sind als ein weiches Bett zu haben.

Dann gibt es natürlich die Möglichkeit, während des Work and Travel im Hostel zu wohnen. Hier kommt man gut mit anderen Reisenden in Kontakt und die Kosten halten sich auch in Grenzen, allerdings muss man es auch mögen mit mehreren Personen ein Zimmer zu teilen. Vor allem wenn man am nächsten Tag früh aufstehen muss, um arbeiten zu gehen, könnte das zum Problem werden.

Wenn du Kontakt zu Einheimischen knüpfen möchtest, bieten sich Couchsurfing, Homestay, Airbnb oder WGs an.

Eine sehr verbreitete Art zu Wohnen ist das sogenannte Wwoofing. Hier arbeitest du auf Farmen und bekommst dafür Unterkunft und Essen zur Verfügung gestellt.

Kosten

Da du dich ja für Work and Travel interessierst, kannst du die Kosten im Zaum halten, indem du vor Ort dazuverdienst. Je nach Land und Tätigkeit liegt der Stundenlohn zwischen 4 und 14 €.

Die Kosten, die sich hier finden, sind Richtwerte, da sich diese je nach Land und Anbieter von z. B. Versicherungen unterscheiden können. Wir können leider nicht jede mögliche Variante durchrechnen.

Beachte auch, dass hier die Lebenshaltungskosten (Unterkunft, Einkaufen, Freizeit etc.) noch nicht einberechnet sind. Dennoch wollten wir dir einen Eindruck vermitteln, welche Kosten potentiell auf dich zu kommen:

 

Vor- und Nachteile

Vorteile

  • Reisen und Geld verdienen

  • Man erlebt das Land ganz anders, wenn man dort arbeitet

  • Selbständigkeit

  • Persönliche Charakterentwicklung

Nachteile

  • Oft Mindestlohn, keine tollen Arbeiten

  • Weniger Zeit zum Genießen, da Arbeit

  • Organisatorischer Aufwand (Visum etc.)

Checkliste

Flüge

Unterkunft

Working Holiday Visum

Nachweis über finanzielle Rücklagen

Steuernummer beantragen

Dropbox: Kopie wichtiger Dokumente

Versicherung

Kreditkarte

Internationaler Führerschein

Impfungen

SIM Karte

Bedenke, dass du deine Unterlagen oft auch in einer anderen Sprache vorlegen musst.

Wenn du dein Gap-Year nicht vollkommen selbst organisieren möchtest, gibt es auch einige Anbieter, die dir das abnehmen. Welche Variante dir lieber ist, kommt ganz auf deine persönlichen Präferenzen an.

Auf der Website der einzelnen Anbieter findest du mehr Informationen zu Angeboten und was du in den jeweiligen Ländern machen kannst. Wir haben dir die sechs größten Agenturen herausgesucht:

  • AIFS
  • EF
  • Travelworks
  • Stepin
  • Statravel
  • Praktikawelten

Beispiele

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